Von Christian Altmeier
Der diesjährige Suchtbericht zeigt eine erfreuliche Tendenz.
Jugendliche greifen insgesamt immer seltener zur Flasche, zur
Zigarette oder zum Joint. Grund zur Entwarnung ist dies allerdings
nicht. Denn gleichzeitig nimmt die Zahl der jungen Komasäufer zu, die
sich regelmäßig in einen Vollrausch oder gar in die Bewusstlosigkeit
trinken. Die Schere geht also vor allem beim Alkohol immer weiter
auseinander. Dies zeigt sich auch daran, dass rund die Hälfte des
gesamten Alkoholkonsums in Deutschland auf die Kappe von gerade
einmal zehn Prozent der Konsumenten geht. Während Prävention und
Aufklärung insgesamt zu wirken scheinen, gehen die Kampagnen an den
Süchtigen oder hochgradig Suchtgefährdeten weiter vorbei. Hier gilt
es, gezielt gegenzusteuern und neue Konzepte zu erarbeiten. Ähnlich
ist es bei „jungen“ Süchten, wie etwa der Internetsucht, bei der die
Aufklärungsarbeit noch in den Kinderschuhen steckt. Wer tagelang
nicht vom Computer wegkommt, stirbt zwar nicht gleich – wie
möglicherweise an einer Alkoholvergiftung. Auf die leichte Schulter
nehmen sollte man die Onlinesucht trotzdem nicht. Hier wartet eine
neue Herausforderung – der sich vor allem Eltern und Lehrer werden
stellen müssen.
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