RNZ: VorSicht – Kommentar zur Forderung nach Gesundheitstests bei Autofahrern

Von Christian Altmeier

Die Debatte um Gesundheitstests für Autofahrer wird von den
Gegnern der Forderung womöglich bewusst verkürzt geführt, um sie mit
dem Hinweis auf „Altersdiskriminierung“ schnell wieder beenden zu
können. Tatsächlich geht es aber nicht um Seh- oder Hörprüfungen nur
für Fahrer im Rentenalter – sondern um eine regelmäßige Überprüfung
der Fahrtüchtigkeit für alle. Was spricht dagegen, mit der bald
verpflichtenden Erneuerung des Führerscheins im Abstand von 15 Jahren
auch einen Check der Augen und des Gehörs zu verbinden? Schließlich
muss sich auch jeder Fahranfänger einem Sehtest unterziehen. Dieser
gilt dann ein Leben lang – obwohl sich die Sehfähigkeit innerhalb
weniger Jahre stark verändern kann. Wer bei den Kontrollen schlecht
abschneidet, dürfte zudem in den allermeisten Fällen nicht den
Führerschein verlieren, sondern allenfalls eine neue Brille oder ein
Hörgerät brauchen. Und wer tatsächlich gesundheitlich nicht mehr in
der Lage ist, ein Kraftfahrzeug zu führen, dürfte auch selbst ein
Interesse daran haben, dies zu erfahren. Denn die eigene Sicherheit
und die der anderen Verkehrsteilnehmer hat Vorrang vor der
(Auto)Mobilität – auch wenn diese gerade im Alter wichtig ist.

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