Der Ton zwischen EU und China ist zwar rauer geworden, aber durch Verhandlungen können noch Fortschritte erzielt werden. Dabei ist hilfreich, dass die Europäer bei Konflikten nur schrittweise den Druck erhöhen wie etwa beim russischen Krieg gegen die Ukraine. Der Kritik an der Unterstützung Moskaus durch Peking ließ Brüssel einige Strafen gegen chinesische Firmen im Sanktionspaket gegen Russland folgen. Dies könnte eine Blaupause sein. Der Konflikt wird unübersichtlich bleiben, weil beide Seiten in einigen Bereichen kooperieren, in anderen Wettbewerber und noch anderen Rivalen sind. Dieses Wechselspiel könnte Trump stören. Nicht nur wegen der angedrohten Strafzölle, die EU und China in Zugzwang bringen und etwa die Gespräche über das Handelsdefizit erschweren. Vielmehr könnte die US-Administration die Europäer vor die Wahl stellen, sich für Washington und gegen Peking zu entscheiden. Die EU muss einiger werden und Abhängigkeiten wie bei Seltenen Erden reduzieren, um zu bestehen.
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