Schwerbehinderte Menschen sind nach einem
Bericht der „Saarbrücker Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe) besonders stark
von der Wirtschaftskrise betroffen.
Das Blatt beruft sich dazu auf eine Stellungnahme des
Bundesarbeitsministeriums zu einer Anfrage der Linkfraktion. Demnach
hat sich die Zahl der Arbeitslosen in dieser Gruppe zwischen Juni
2008 und Juni 2010 um rund sieben Prozent auf 173 740 Personen
erhöht. Die Arbeitslosenquote bei den Schwerbehinderten lag im
Jahresdurchschnitt 2008 und 2009 bei jeweils 14,6 Prozent. Das ist
etwa doppelt so hoch wie die Arbeitslosenquote insgesamt.
Zugleich habe das Ministerium eingeräumt, dass die aktuelle
Entspannung am Arbeitsmarkt noch nicht bei den Schwerbehinderten
angekommen sei. Im Juli war die Arbeitslosigkeit in dieser
Personengruppe nochmals um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat
gestiegen. Im Vergleich zum Juli 2009 erhöhte sie sich sogar um 4,4
Prozent. Dagegen ging die Arbeitslosigkeit insgesamt in diesem
Zeitraum um 7,8 Prozent zurück.
Nach dem Gesetz sind Arbeitgeber mit mindestens 20 Beschäftigten
dazu verpflichtet, fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze mit
Schwerbehinderten zu besetzen. Laut Bundesarbeitsministerium lag die
Quote im Jahr 2008 aber nur bei 4,3 Prozent.
„In Anbetracht der aktuellen Diskussion über den Fachkräftemangel
sollten Arbeitgeber und Bundesregierung sich die Frage stellen, ob
man es sich noch länger leisten kann, auf die Fähigkeiten und
Erfahrungen von Menschen mit Behinderung zu verzichten“, sagte die
arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken, Sabine Zimmermann, der
Zeitung.
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