Die Autofahrer in Deutschland zahlen offenbar
pro Monat rund 100 Millionen Euro zu viel für Benzin. Das berichtet
die „Saarbrücker Zeitung“ (Mittwoch) unter Berufung auf eine neue
Studie der Grünen-Bundestagsfraktion. So habe die Mineralölwirtschaft
im Windschatten steigender Rohölpreise und der Irankrise „ihre Margen
auf Kosten der Tankstellenkunden ausgeweitet“, zitiert die Zeitung
aus der Experten-Analyse.
Demnach sei der Preis von Superbenzin in den letzten drei Monaten
um 11,3 Cent pro Liter gestiegen, aber nur 6,6 Cent pro Liter ließen
sich „durch höhere Rohölpreise oder einen veränderten Wechselkurs
Euro/Dollar erklären“. Die Konzerne hätten somit 4,7 Cent einfach
aufgeschlagen. Bei einem monatlichen Absatz von 2,1 Milliarden Liter
Superbenzin in Deutschland „ergibt sich daraus eine finanzielle
Mehrbelastung der Tankstellenkunden von 98 Million Euro pro Monat“,
heißt es in der Studie.
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Bärbel Höhn sprach
angesichts immer neuer Rekordmarken beim Benzinpreis von
„ungerechtfertigten Gewinnmitnahmen auf Kosten der Verbraucher“. Man
wolle mit der Studie den „Mineralölkonzernen auf die Finger klopfen“.
Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Stephan Kühn, sagte der
Zeitung: „Wir haben keinen funktionierenden Wettbewerb bei den
Tankstellen.“ Das Kartellamt müsse umgehend Möglichkeiten erhalten,
„um hier stärker zu kontrollieren und einzugreifen“. Die Grünen
hatten die Studie beim Hamburger Experten für Energiemärkte und
Energierohstoffpreise, Steffen Bukold, in Auftrag gegeben.
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