Der Finanz- und Bankenexperte, Hans-Peter
Burghof, hält die Politik der Euro-Rettungsschirme für gescheitert.
„Letztlich führen immer größere Rettungsschirme dazu, dass die
Staaten nicht genügend Anreize haben, sich selber zu retten“, sagte
er der „Saarbrücker Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe).
Zugleich forderte er die europäischen Regierungen zum Umdenken
auf. „Für ein Umsteuern wäre es notwendig, dass sich der EU-Gipfel am
23. Oktober auf einen Plan einigt, welche Unterstützung nach einer
griechischen Insolvenz für Athen geleistet werden kann“. Bislang
gelte leider noch die falsche politische Devise, wer sich auf eine
Griechenland-Pleite vorbereite, rede sie herbei, erklärte Burghof.
Heftige Kritik übte der Bankenexperte an der absehbaren
Entscheidung, Griechenland kurzfristig eine weitere Milliardenhilfe
zur Verfügung zu stellen. „Das ist dem enormen politischen Druck der
Euro-Staaten geschuldet, dem die Finanzkontrolleure der Troika
ausgesetzt sind“. Mit einer „unparteiischen Bewertung“ habe das
nichts mehr zu tun, so Burghof.
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