In der Debatte über die Macht von
Rating-Agenturen mahnt der Vorsitzende des Finanzausschusses des
Bundestages, Volker Wissing (FDP), mehr Sachlichkeit an. Wissing
sagte der „Saarbrücker Zeitung (Dienstagausgabe): „Stabile
Finanzmärkte brauchen unabhängige Bewertungen, das heißt aber nicht,
dass diese immer bequem sein müssen.“
EU-Justizkommissarin Viviane Reding hatte vorgeschlagen,
US-Rating-Agenturen zu zerschlagen, die den Euro kaputt machen
würden. Wissing betonte, es seien nicht die Rating-Agenturen, „welche
die Staaten ins Wanken bringen“. Wer sich verschulde begebe sich in
die Abhängigkeit von Geldgebern beziehungsweise Anlegern. „Er muss
damit auch akzeptieren, dass die Märkte seine Politik prüfen und auch
zu einem kritischen Urteil kommen.“ Die sicherste Methode „sich vor
Spekulation oder negativen Ratings zu schützen, ist ein
ausgeglichener Staatshaushalt“, so Wissing.
Zugleich lehnte der FDP-Finanzexperte eine Haftung der Agenturen
für ihre Urteile ab. Das sei nur schwer möglich, da es sich oftmals
um in die Zukunft gerichtete Einschätzungen handele. „Schließlich
käme wohl kaum jemand auf die Idee, den TÜV haftbar zu machen, wenn
bei einem Auto die Bremsen versagen“, so Wissing.
Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin
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