Die unabhängige
Verbraucherorganisation Foodwatch hat den von Verbraucherministerin
Ilse Aigner (CSU) geplanten Internetpranger gegen den Schwindel bei
der Kennzeichnung von Lebensmitteln begrüßt. Der stellvertretende
Geschäftsführer der Organisation, Matthias Wolfschmidt, sagte der
„Saarbrücker Zeitung“ (Dienstagausgabe) damit erkenne die
Bundesregierung endlich an, dass die Verbraucher ein flächendeckendes
Problem hätten. „Man findet praktisch in jedem Regal heute Produkte,
bei denen Eigenschaften versprochen werden, die das Produkt nicht
halten kann“. Als Beispiele nannte Wolfschmidt den Begriff
„natürliches Aroma“, was nach Früchten klinge. Tatsächlich werde das
Aroma häufig aus irgendeiner Substanz in der Natur gewonnen, etwa aus
Schimmelpilzen oder Holzresten. Ähnlich irreführend sei oft der
Hinweis „ohne Geschmacksverstärker“. Eine Internetseite könne jedoch
nie die gesamte Bevölkerung erreichen, sagte Wolfschmidt. „Eine
wirkliche Lösung gibt es nur, wenn die Regierung sich daran macht,
die Regeln für die Hersteller zu ändern“. So könne Aigner die
Zuführung von Sauerstoff in Fleischverpackungen verbieten, was sehr
verbreitet sei und das Fleisch länger frisch aussehen lasse. Auch
könne sie im EU-Ministerrat verbraucherfreundlichere Regelungen
fordern. „Da haben wir von ihr aber noch keine ernst zu nehmende
Initiative gesehen“, sagte Wolfschmidt.
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