Nach Einschätzung von Joachim Möller, Direktor
des Forschungsinstituts IAB der Bundesagentur für Arbeit, könnte ein
differenzierter Mindestlohn in Ost und West ein Kompromiss zwischen
den unterschiedlichen Modellen von Union und SPD sein. „Die Idee für
eine Differenzierung nach Ost und West wäre ein Kompromiss zwischen
beiden Vorstellungen“, sagte Möller der „Saarbrücker Zeitung“
(Samstag-Ausgabe).
Er halte nichts von den Plänen der Union, einen „Flickenteppich“
bei Mindestlöhnen zu schaffen. „Das ist viel zuviel Klein-Klein und
obendrein intransparent.“ Auch einem flächendeckenden Mindestlohn von
8,50 Euro, wie ihn die SPD anstrebt, erteilte Möller eine Absage.
„8,50 Euro sind in Ostdeutschland sicher nicht
beschäftigungsfreundlich“, erklärte der Arbeitsmarktforscher. „Der
Einstieg sollte niedriger ausfallen.“
Möller verwies in diesem Zusammenhang auf die Zeitarbeitsbranche.
Dort sei ein Mindestlohn mit einer Differenzierung zwischen Ost und
West eingeführt worden. Konkret seien das 7,50 Euro beziehungsweise
8,19 Euro. „Die Zeitarbeit würde sich als Vorbild für einen
flächendeckenden Mindestlohn eignen, weil Leiharbeiter in vielen
Branchen tätig sind“, meinte Müller.
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