Saarbrücker Zeitung: Lafontaine fordert Zurückhaltung im Fall Ernst – Kritik gehört in die Gremien

Der ehemalige Vorsitzende der Linken, Oskar
Lafontaine, hat an seine Partei appelliert, den Streit über die
Einkünfte seines Nachfolgers Klaus Ernst in den Parteigremien statt
in den Medien auszutragen. „Es hat keinen Sinn, dass sich die Partei
Wochen lang öffentlich mit einer einzigen Frage beschäftigt“, sagte
Lafontaine der „Saarbrücker Zeitung“ (Freitag-Ausgabe)

Der Saarländer kündigte an, dass sich der Vorstand der Linken noch
einmal mit der Bezahlungsreglung für die Vorstandsmitglieder befassen
werde. Die konkreten Vorwürfe gegen Ernst wollte Lafontaine nicht
kommentieren. Die Führung habe die Mitglieder aufgefordert, ihre
Kritik parteiintern zu äußeren. „Daran halte ich mich“, so
Lafontaine.

Zugleich wies er Spekulationen über seine derzeitige Rolle bei den
Linken zurück. „Die Diskussion, wer wie viel Einfluss hat, kenne ich
schon aus meiner Zeit als SPD-Vorsitzender. Sie wurde immer
angezettelt, um Zwietracht in der Führung zu säen“, erklärte
Lafontaine. Vor solchen Debatten könne er nur warnen.

SPD-Chef Sigmar Gabriel hatte Lafontaine kürzlich einen
„Geheimrat“ der Linken genannt.

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