Das Bundesverbraucherministerium hat die
Kritik an den Tierschutzplänen von Ministerin Ilse Aigner (CSU)
scharf zurückgewiesen. „Die Kritik ist unangemessen und
unverständlich“, sagte ein Sprecher des Ministeriums der „Saarbrücker
Zeitung“ (Freitagausgabe). Zwar müsse die Nutztierhaltung in der
Landwirtschaft unabhängig von der Größe eines Betriebs schon heute
höchsten Anforderungen genügen. „Dennoch müssen wir die Tierhaltung
Schritt für Schritt weiter entwickeln und weiter verbessern, im Sinne
der Landwirte und der Verbraucher, und zum Wohl der Tiere“, so der
Sprecher.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) hatte Aigner vorgeworfen, den
Tierschutz in Deutschland zu Lasten der Bauern voranzutreiben und
eine „populistische Tierschutzdebatte“ zu führen. Darüber hinaus
hatte der Vorsitzende des Verbraucherausschusses, Hans-Michael
Goldmann (FDP), das Vorgehen der Ministerin kritisiert: „Ich bin
hundertprozentig für effizienteren Tierschutz. Aber das darf nicht
als Luftballon steigen, sondern muss sich in konkreten Zielen und
dann in Gesetzen niederschlagen“, sagte Goldmann der „Saarbrücker
Zeitung“.
Das Ministerium betonte indes, erste Vorschläge für ein
Tierschutz-Paket lägen bereits auf dem Tisch. Vor allem gehe es
darum, den Tierschutz durch ein europäisches Tierschutz-Label für
Verbraucher transparenter zu machen. „Wir wollen eine
gesellschaftliche Debatte“, sagte der Sprecher.
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