Saarbrücker Zeitung: Rentenanwartschaften im Sinkflug – Linke macht Regierung verantwortlich

Wer jetzt oder demnächst in Rente geht, muss
sich auf geringere Zahlbeträge einstellen als Senioren, die schon
länger eine Rente beziehen. Nach einem Bericht der „Saarbrücker
Zeitung“ (Montag-Ausgabe) sind die Rentenanwartschaften durch
wechselhafte Erwerbsverläufe sowie rentenrechtliche Einschnitte in
den letzten Jahren zum Teil deutlich gesunken. Das Blatt beruft sich
dazu auf eine Stellungnahme des Bundesarbeitsministeriums auf eine
Anfrage der Linksfraktion im Bundestag.

Wer demnach 2004 in den alten Bundesländern 60 Jahre alt war,
hatte sich zu diesem Zeitpunkt eine Rente von durchschnittlich 717
Euro erarbeitet. Bei einem Bürger im Westen, der erst 2009 das 60.
Lebensjahr erreicht hatte, waren es nur noch 710 Euro, also sieben
Euro weniger. In den neuen Bundesländern fällt dieser Unterschied
noch deutlich größer aus. Demnach kam dort ein 60jähriger im Jahr
2004 noch auf eine Rentenanwartschaft von 922 Euro. 2009 hatte ein
Ostdeutscher im gleichen Alter nur noch Anspruch auf 855 Euro Rente.
Das sind 67 Euro weniger im Monat.

Der Vorsitzende der Linkspartei, Klaus Ernst rief die
schwarz-gelbe Koalition zum Handeln auf. „Es ist gegenüber den
Menschen unverantwortlich, dass die Bundesregierung das Problem der
Altersarmut noch immer auf die lange Bank schiebt“, sagte Ernst dem
Blatt. Die Rente müsse wieder den Lebensstandard im Alter sichern.
Dazu seien auch ein flächendeckender Mindestlohn und das Verbot nicht
Existenz sichernder Beschäftigung wie Leiharbeit oder Minijobs
notwendig, meinte Ernst.

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