Saarbrücker Zeitung: Städtebund warnt vor Straßenstrich-Verbote

Der Städte- und Gemeindebund (DStGB) warnt die
großen Kommunen davor, die Zunahme der Prostitution mit einem Verbot
des Straßenstrichs bekämpfen zu wollen. Hauptgeschäftsführer Gerd
Landsberg sagte der „Saarbrücker Zeitung“ (Samstag), dadurch würden
die negativen Begleiterscheinungen nicht beseitigt, „sondern
lediglich in die Umlandstädte abgeschoben“.

Die Stadt Dortmund verbietet den Straßenstrich, um die wachsende
Kriminalität in angrenzenden Wohngebieten einzudämmen. Die zuständige
Bezirksregierung hatte am Donnerstag grünes Licht für die Ausweitung
des Sperrbezirks auf das gesamte Stadtgebiet gegeben. „Damit ist am
Ende aber niemandem gedient“, betonte Landsberg. Nun drohe die
Gefahr, dass Prostitution illegal stattfinde. Das erschwere „die
Kontrolle der Ordnung, der Gesundheit und die Vermeidung von
Kriminalität.“

Ähnlich urteilte auch die Vorsitzende des Familienausschusses des
Bundestages, Sibylle Laurischk (FDP). „Das ist keine Lösung.“ Wer
Straßenprostitution verhindern wolle, müsse die Ursachen bekämpfen,
dass Frauen dem Gewerbe nachgingen, sagte Laurischk der Zeitung.

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