Trotz der Turbulenzen auf dem internationalen
Getreidemarkt in Folge der verheerenden Brände in Russland müssen die
Verbraucher offenbar nicht mit rasant steigenden Preisen rechnen.
„Für Verbraucherinnen und Verbraucher in Europa und Deutschland
besteht kein Anlass zur Sorge. Versorgungsengpässe wird es nicht
geben“, heißt es in einer Einschätzung des Ministeriums von
Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU), die der
„Saarbrücker Zeitung“ vorliegt.
Die aktuelle Situation sei nicht mit der Lebensmittelkrise im Jahr
2007 und 2008 vergleichbar, so das Ministerium. Damals hätten eine
geringe Produktion und ein Nachfrageboom der Schwellenländer zu einer
höheren Nachfrage nach landwirtschaftlichen Rohstoffen auf dem
Weltmarkt geführt. In diesem Jahr seien die Getreidelager nach der
Rekordernte 2009 weltweit noch gut gefüllt. „Das entschärft die
Situation.“
Zwar seien die Getreidepreise angesichts der mäßigen
Erntewartungen in weiten Teilen der Welt gestiegen. Und auch der
russische Exportstopp aufgrund der Feuer habe einen rasanten Anstieg
der Weizennotierungen ausgelöst. Doch die „Entwicklung des deutschen
und des französischen Getreidemarktes, um nur zwei wichtige
Erzeugerländer zu nennen, rechtfertigen die derzeitige Stimmung an
den Börsen nicht.“ Das Ministerium erinnert zudem daran, dass sich
die Brotgetreidepreise nach der Ernte im Jahr 2007 zeitweise
verdoppelt hatten. „Die heutigen Brotgetreidepreise liegen nach dem
Preisrückgang, der ab Mitte 2008 einsetzte, weit unter den
seinerzeitigen Spitzenwerten.“
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