Für die Menschen in Gaza ist es keine gute Nachricht, wenn die israelische Regierung trotz aller Warnungen und des angedrohten Lieferstopps von US-Waffen weiter plant, die Offensive in Rafah durchzuführen. Die Folgen werden katastrophal sein, wenn der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu nicht doch noch einlenkt – etwa, um die Israelischen Geiseln von der Hamas freizubekommen. Bedauerlicherweise hat die Hamas Netanjahu auch noch Argumente für dessen Vorgehen geliefert, weil sie die Verhandlungen über eine mögliche Feuerpause im Grunde platzen ließ. Die terroristischen Kämpfer versprechen sich von dem militärischen Konflikt weitere Vorteile, da die wahrscheinlich blutigen Bilder des Waffengangs beispielsweise den weltweiten Protest gegen Israel weiter anfeuern werden. So gesehen sind sie Bündnispartner der israelischen Regierung, die die Hamas militärisch zerstören will, auf das sie mindestens sehr lange nicht mehr in der Lage sein wird, Israel anzugreifen.
Pressekontakt:
Frankfurter Rundschau
Ressort Politik
Telefon: 069/2199-3222
Original-Content von: Frankfurter Rundschau, übermittelt durch news aktuell
Weitere Artikel zum Thema:
Fehlende StrategieDer israelische Aufruf zur Räumung einiger Bezirke Rafahs im Gazastreifen lässt darauf schließen, dass die israelische Regierung von Benjamin Netanjahu die Warnungen von Verbündeten und Nachbarn ignoriert und den seit Monaten angekündigten Sturm auf den letzten Rückzugsort der Hamas vorbereitet, um die islamistischen Terroristen militärisch zu besiegen. Er nimmt damit in Kauf, dass wieder viele Zivilistinnen und Zivilisten sterben, Israel politisch noch mehr i...
Rheinische Post: Die Hamas isolierenRaketen auf Israel werden vergolten mit Bomben auf Gaza. Und nun könnten auch bald israelische Bodentruppen in den Küstenstreifen einrücken. Eine riskante Entscheidung, militärisch, vor allem aber politisch. In Israel weiß man sehr wohl, dass hartes Vorgehen gegen die unterlegenen Palästinenser dem Land am Ende immer geschadet hat. Auch diesmal wird Israel schnell am Pranger stehen, wenn die Bilder getöteter Zivilisten über die Fernsehschirme der We...
Israel und Hamas signalisieren Bereitschaft zu WaffenruheSowohl die israelische Regierung als auch die Führung der Hamas im Gaza-Streifen haben ihre Bereitschaft zu einer Waffenruhe signalisiert, wenn die jeweils andere Seite diese ebenfalls einhalten würde. Der israelische Außenminister Ehud Barak sagte dem Sender "Israel Radio", die Hamas sei in den vergangenen Tagen hart getroffen worden. "Wenn sie damit aufhören, unsere Dörfer zu beschießen, werden wir das Feuer einstellen", so Barak. Der stellve...
Frankfurter Rundschau: Frankfurter Rundschau zu GazaDie Frankfurter Rundschau schreibt zum Gaza-Konflikt: Es geht um die Existenz. In jedem Krieg mit Palästinensern wieder. Das sagen Israels Regierung und Generalität. Dafür legen inzwischen beinahe 2000 tote Palästinenser Zeugnis ab. Wer könnte all diese Menschen, wer könnte fast 400 Kinder und Babys töten, wenn es nicht um die eigene Existenz ginge? Aber es ist falsch, was Netanjahu und seine Koalitionspartner, seine Militärs und offenbar auch die...
Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu Gaza/IsraelWer die Frage stellt, warum der Krieg gerade jetzt wieder ausgebrochen ist, wird die Antwort in der veränderten Großwetterlage im Nahen Osten finden. Der "arabische Frühling" hat überall die Islamisten gestärkt, die in der Hamas ihre Brüder im Geiste sehen. Mit dem Beschuss Israels hat die Hamas den israelischen Gegenschlag provoziert, der das Land jedoch international um so mehr isoliert, je länger und heftiger es zurückschlägt. Mil...