Schnellere Züge in Ostthüringen – Erfurter Bahn übernimmt im Juni Dieselstrecken als „Elster-Saale-Bahn“ – 100jährige Geschichte der städtischen Eisen

Die Erfurter Bahn hat vom Land Thüringen den Auftrag bekommen, in den nächsten zwölfeinhalb Jahren die Linien zwischen Erfurt, Weimar, Jena, Gera, Zeitz, Leipzig, Saalfeld, Arnstadt und Apolda zu bedienen. So fahren verkürzt sich bei den stündlichen Zügen zwischen Leipzig, Gera und Saalfeld die Fahrzeit verkürzt um rund 15 Minuten. Außerdem sind durchgehende Züge zwischen Arnstadt, Saalfeld und Blankenstein geplant.

Auf den Strecken werden nach und nach 37 neue, spurtstarke Triebwagen vom Typ Regio-Shuttle eingesetzt. In jedem zweiten Regionalzug und jedem Expresszug fahren Schaffner mit. Bei ihnen und am Automaten im Zug können die Reisenden Fahrkarten ohne Aufpreis kaufen.

Das Land verlangt von der Erfurter Bahn auch, dass die Züge immer sauber sind – andernfalls muss das Unternehmen die Bekleidung der Fahrgäste reinigen. Außerdem ist ein Zeitungs- und Verpflegungsservice geplant.

Vor wenigen Tagen feierte die Erfurter Bahn mit einem großen Eisenbahn-Fest und tausenden Gästen ihren 100. Geburtstag. Über die wechselvolle Geschichte der hundertprozentigen Tochtergesellschaft der Stadt Erfurt berichtet Geschäftsführerin Heidemarie Mähler im Hörbuch „ZUGhören 3: Nord- und Mittelthüringen“.

Gegründet im Frühjahr 1912, verband die Bahn mit anfangs nur 500 Metern Gleis als „Erfurter Industriebahn“ die Fabriken im Erfurter Norden mit der Staatsbahn. Zu DDR-Zeiten wurde aus dem städtischen ein volkseigener Betrieb. Nach der Wende brachen große Teile des Güterverkehrs weg. Mähler setzte auf das neue Standbein Personenverkehr und übernahm mit ihren inzwischen rund 250 Mitarbeitern Schritt für Schritt neue Strecken. Bald sind die Züge der Bahn auf mehr als 1.000 Kilometern Schiene unterwegs.

ZUGhören 3: Nord- und Mittelthüringen, Schienengeschichten fürs Ohr, 64 Minuten, Stereo, www.ZUGhören.de.