Das von DB InfraGo durchgeführte Scoping ist eine umweltfachliche Betrachtung mit dem Fokus möglicher Auswirkungen auf den Menschen. Überaus kritisch bewertet Siemsen die Vorgehensweise, dass lediglich die Neubaustreckenabschnitte Grafing bis Grenze Österreich sowie der 5 km lange Abschnitt zwischen Zorneding und Baldham, in dem ein Überholbahnhof geplant ist, einbezogen worden sind. „Dicht besiedelte Gebiete wie Trudering, Haar, Vaterstetten, Kirchseeon West und große Teile Zornedings außen vor zu lassen, ist für mich nicht nachvollziehbar“, monierte der FDP-Gemeinderat das Verfahren in seiner Anfrage im Bauausschuss.
Für einen schnelleren Fahrbetrieb werden im Rahmen des Brenner-Nordzulauf-Projekts die Gleise und der Gleisunterbau im Streckenabschnitt Trudering – Haar – Grafing ertüchtigt. Die damit verbundenen Baumaßnahmen stellen aus seiner Sicht einen signifikanten Eingriff dar, dessen mögliche Auswirkungen auf die Menschen betrachtet werden müssten. Unabhängig von der Schwere der baulichen Eingriffe sollte dies im gesamten Abschnitt untersucht werden. Um nicht ins Hintertreffen zu geraten, empfiehlt er auch beim Scoping einen engen Schulterschluss mit den anderen, betroffenen Kommunen. Das Schutzgut Mensch erfordere hohe Aufmerksamkeit entlang der gesamten Strecke des Brenner-Nordzulaufs, so Siemsen.