Seit Freiherr zu Guttenberg zurücktrat, wird das
Verteidigungsministerium von Thomas de Maizière geführt. Der ist ein
umtriebig, ein kritischer Geist, dem es mehr um die Sache geht als um
die Show. Trotzdem werden in seinem Ministerium Entscheidungen
gefällt, bei denen man sich fragt, ob jemand an die Außenwirkung
gedacht hat. Gestern wurde bekannt, dass Oberst Georg Klein auf einen
Verwaltungsposten versetzt werden soll, der mit der Verleihung des
Generalsranges einhergeht. Von jenen, die ihn kennen, wird Oberst
Klein als besonnener Mensch beschrieben. Aber er hat eben auch im
September 2009 in Afghanistan mit ungesicherter Faktenlage einen
Befehl mit katastrophalen Folgen gegeben. Bei einem Luftangriff auf
einen bei Kundus von Taliban gekaperten Tanklastzug starben fast 100
Menschen, die meisten Zivilisten. Das Ansehen Deutschlands litt
schwer, in Afghanistan und bei den verbündeten Amerikanern. Der
Oberst wurde nie schuldig gesprochen, aber der Schaden, den er
anrichtete, bleibt beträchtlich.
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