Was hat Deutschland mit einem Mohammed-Film zu
tun, der von einem Kopten in den USA gedreht wurde? Nichts. Aber den
Mob, der in Khartum die deutsche Botschaft gestürmt hat,
interessierte dies in keiner Weise. Westen ist Westen, egal ob USA
oder Deutschland. Noch vor wenigen Jahren war dieses Denken nicht so
extrem.
Deutsche hatten in der islamischen Welt meist einen guten Stand.
Dafür gab es diverse Gründe – auch beschämende aus der Zeit der
Weltkriege. Jedenfalls wurde unterschieden. Al Kaida machte damit
Schluss, als die Nato nach Afghanistan kam. Sonderrollen westlicher
Länder sind seither passé. Eine Entwicklung, die in Europa manchen
Politiker irritiert – vor allem, wenn er die US-Kriegspolitik der
letzten Jahre skeptisch sieht. Dies ändert jedoch nichts daran, dass
der Westen im Konflikt mit militanten Islamisten in einem Boot sitzt.
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