Mit dem Schwenk in Sachen Urheberrecht schließt
der neue Realo an der Spitze der Piraten die offene Flanke der
Partei. Bernd Schlömer entfernt sich damit zwar von den Wurzeln der
Bewegung und wird die Ichwillallesundzwarumsonst-Fraktion verärgern.
Doch das Robin-Hood-Märchen vom edlen Runterlader, der es den bösen
Plattenbonzen heimzahlt und seine Beute den Entrechteten zurückgibt,
zerbröselt angesichts der Realität. Denn Leidtragende der Filesharer
sind weniger feiste Manager, sondern vor allem die Musiker selbst.
Leidtragender der Häutung der Piraten vom Hype zur Partei ist
unterdessen die Linke. Wenn Schlömer den Neulingen tatsächlich ein
einigermaßen haltbares Programm überhelfen kann, finden Protestwähler
hier eine hippe Heimat. Die internen Querelen der Linkspartei wirken
dagegen nur noch muffig.
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