Sie hätte Anwältin einer neuen Generation werden
können. Mit 32 Jahren hatte sie sich an die Spitze des Ministeriums
hochgearbeitet, vorbei an zahlreichen Männern, vorbei auch an ihrem
Gatten, der Staatssekretär ist. Als erstes Kabinettsmitglied
überhaupt hat Kristina Schröder ein Kind bekommen. Allein, die
Hoffnung wird enttäuscht. Nach gut zwei Jahren im Amt weiß niemand so
wirklich, wofür Schröder eigentlich steht. Für eines sicherlich
nicht: für eine moderne Familienpolitik.
Statt dass die Ministerin für gleiche Rechte und Chancen von
Frauen und ein besseres Leben für berufstätige Eltern kämpft, spricht
sie sich gegen eine feste Frauenquote in Unternehmen und für ein
Betreuungsgeld von Eltern aus, das das traditionelle Familienbild
unterstützt. Statt dass sie sich um Lösungen gegen die Altersarmut
von teilzeitarbeitenden Müttern kümmert, schreibt sie lieber ein
Buch, in dem sie den Feminismus zum großen Feind der Frauen erklärt
und setzt darauf, dass jede selbst ihren Weg findet. Mal ehrlich: In
Wirklichkeit versucht sich die Familienministerin aus der
Verantwortung zu stehlen.
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