Bayerns erster „Flussbericht“ zeugt von
Realitätssinn: Mit Kläranlagen alleine ist es nicht getan, wenn
Fließgewässer wieder ihren natürlichen Nutzen für Mensch und Natur
entfalten sollen. Und es war höchste Zeit für einen Abschied von der
Vorstellung, dass alle Probleme mit Beton und Dämmen lösbar seien. So
wie die „wilde“ Isar den alten Römern ein Wahrzeichen Bayerns war,
sind die Voralpenflüsse auch heute wichtig für den Charakter und die
Qualität der Landschaft – für die Einheimischen, nicht nur für
Touristen. Flusslandschaften, denen keine Gewalt angetan wurde, sind
zudem ein preiswerter und effektiver Hochwasserschutz. Sie sind
wertvolle Biotope und Erholungsräume. Sie sind auch die beste
Wasseraufbereitungsanlage, die man sich nur vorstellen kann. Gerade
ein Fünftel der bayerischen Fließgewässer ist noch einigermaßen in
solchem Schöpfungszustand. Im deutschen Vergleich ist das eher ein
guter Wert – aber in Europa ist sogar Bayern hinten dran beim Umgang
mit der lebenswichtigen Ressource.
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