Schwäbische Zeitung: Kretschmann verschafft sich Glaubwürdigkeit – Kommentar

Einen Schwerpunkt des versprochenen Stilwechsels
hebt die grün-rote Landesregierung in ihrer Jahresbilanz besonders
heraus. Die „Politik des Gehörtwerdens“ ist auf den Weg gebracht
worden – mit allen Rechten und Pflichten. Der Begriff führt bisweilen
zu Missverständnissen bei denen, die zwar gehört aber nicht erhört
werden. Immer noch entscheiden in der Demokratie Mehrheiten. Diese
sind zu achten. Ministerpräsident Winfried Kretschmann praktiziert es
vor. Der Konflikt um Stuttgart 21 hätte nicht so eskalieren müssen,
wenn die kritischen Geister über Jahre hinweg mehr Beachtung gefunden
hätten. Erst dadurch hat dieser Konflikt so viel Eigendynamik
entwickelt. In der Sache ist das Volk Kretschmann zwar nicht gefolgt.
Der Verfechter von mehr Bürgerbeteiligung wirbt dennoch unverdrossen
für sein großes Anliegen, weil er vom Mehrwert für die Gesellschaft
überzeugt ist. Damit verschafft er sich Glaubwürdigkeit.

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