Die CDU will nichts wagen, aber gewinnen.
Anders lässt es sich nicht erklären, dass Parteichefin Angela Merkel
bei der Homo-Ehe jetzt auf die Bremse getreten ist. Weitere
Beschlüsse sollen erst dann folgen, wenn das Bundesverfassungsgericht
geurteilt hat. Es braucht nicht viel Scharfsinn, um Merkels Kalkül zu
erkennen. Sie nutzt die zu erwartenden Urteile aus Karlsruhe als
Legitimation für Entscheidungen, die innerhalb der Union und auch bei
den konservativen Stammwählern umstritten sind. Und sie will den Ruf
loswerden, Schritt für Schritt den konservativen Markenkern der CDU
verraten zu haben. Dafür nimmt Merkel den Makel in Kauf, nicht zu
regieren, sondern zu reagieren. Mutig ist das nicht – aber was zählt
das schon so kurz vor einer Bundestagswahl. Jetzt geht es um den
Machterhalt.
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