Viele sind von Barack Obama enttäuscht. Die
linken Europäer, die merkten, dass er trotz aller Hoffnungen doch
keiner der ihren ist. Die Bürgerrechtsgruppen in Iran und Pakistan
wandten sich ebenso ab wie Araber und Juden, die sich einen Impuls
vom Friedensnobelpreisträger erhofft hatten. Doch nirgendwo ist die
Enttäuschung über den ersten schwarzen Präsidenten der USA so groß
wie auf dem schwarzen Kontinent.
Die klugen Programme etwa zur Marktwirtschaft oder zur
Aids-Bekämpfung, wie sie Obamas Vorgänger initiierten, sind
ausgeblieben. Manchmal schien es sogar, als wolle der Mann mit dem
kenianischen Vater unbedingt den Eindruck vermeiden, er bevorzuge
jenen Kontinent, aus dem einer seiner Vorfahren stammt.
Nun ruft der US-Präsident zum dreitägigen Amerika-Afrika-Gipfel
nach Washington. Außenpolitik interessiert ihn nicht und Afrika kaum.
Obama will – sehr spät – die Dominanz der Chinesen in Afrika stoppen.
Und er will Eindruck daheim machen, bei schwarzen Wählern,
missionarischen Christen und den Demokraten.
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