Für Großbritanniens Premierminister David
Cameron ist es eine unangenehme Situation. Seine Europaabgeordneten
stimmten gegen seine eigene Überzeugung für die Aufnahme der AfD in
die EKR-Fraktion. Das dürfte dem britischen Regierungschef im Poker
um die Kommissionspräsidentschaft von Jean-Claude Juncker nicht
gefreut haben. Denn die Personalie ist gleichzeitig ein Schlag ins
Gesicht für Bundeskanzlerin Angela Merkel, mit der Cameron in
Verhandlungen um die Juncker-Personalie steckt. Dem Gesprächsklima
zwischen beiden ist die Entscheidung mit Sicherheit nicht zuträglich.
Aus Sicht der britischen Abgeordneten ist die Wahl allerdings
keineswegs abwegig. In ihrer Ablehnung der EU, zumindest in ihrer
jetzigen Form, sind Teile der Tories und die AfD absolut auf einer
Linie. Strahlender Sieger ist indes AfD-Chef Lucke. Seine Partei
wurde durch die Aufnahme geadelt – und die Abgeordneten genießen ab
sofort alle Privilegien, die eine Fraktionszugehörigkeit mit sich
bringt.
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