Es wäre reine Eitelkeit, wenn sich die
Bundestagsfraktionen nicht auf eine Zusammenarbeit von Bund und
Ländern in der Bildung einigen könnten. Selbst die CDU mauert nur
noch in Teilen. Denn entscheidend ist: Der Wohnort darf nicht über
die Bildungschancen eines Kindes entscheiden. Im Bundesrat werden
sich vor allem die reichen Länder, die meist auch bei Pisa führen,
schwer tun, auf die Zusammenarbeit mit dem Bund zu setzen. Zu groß
ist die Sorge, dass er sich in Bildungsinhalte einmischen könnte.
Länder wie Baden-Württemberg haben Angst, sich an Länder mit
niedrigerem Leistungsstandard anpassen zu müssen. Diese Angst ist
nachvollziehbar. Aber derzeit geht es um die Gewährleistung von ganz
Grundsätzlichem, wie die Ganztagesbetreuung. So müssen die Sorgen im
Sinne des Gemeinwohls zurückgestellt werden. Darüber hinaus müssen
die Länder an einheitlichen Abschlüssen arbeiten. In der heutigen
Arbeitswelt müssen Menschen immer mobiler werden. Beim Umzug fragen
sich Eltern auch: Wo kann mein Kind zur Schule gehen? Die
Jugendlichen dürfen nicht die Leidtragenden für das Konkurrenzgehabe
der Politiker sein – im Bundestag und im Bundesrat.
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