Schwäbische Zeitung: Spätere Heirat nicht ausgeschlossen – Kommentar

Es sind nicht nur Pro-forma-Verhandlungen, die
schwarz-grünen Sondierungsgespräche, die in dieser Woche stattfinden
werden. Aber es geht auch (noch) nicht wirklich um eine Koalition,
sondern eher um die Vorbereitung künftiger Bündnisse. Sowohl Union
als auch Grüne müssen langfristig sehr daran interessiert sein, auch
auf Bundesebene miteinander koalieren zu können. Das aber müssen
beide Parteien ihren Mitgliedern erst einmal schmackhaft machen, und
das geht – zumal nach dem sehr zugespitzten Wahlkampf – nicht von
heute auf morgen.

Das weiß auch die Union. Auch in ihren Reihen, speziell in der
CSU, sind die Vorbehalte gegen die Grünen und den aus ihrer Sicht
Bürgerschreck Jürgen Trittin noch sehr groß. Doch die Grünen
sortieren sich neu. Am Ende wird es ihnen darum gehen, wie sie grüne
Inhalte durchsetzen können. Dass dies in der Regierung besser als in
der Opposition geht, liegt auf der Hand. Und eine werte- und damit
umweltverbundene Grundhaltung verbindet Teile beider Parteien. In der
jetzigen Situation ein neues Bündnis einzugehen, wäre für die Grünen
schwierig. Doch nicht von ungefähr sondieren über den Tag hinaus
denkende Wegbereiter wie Winfried Kretschmann mit.

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