Schwäbische Zeitung: Unentschlossen sucht die SPD – Kommentar

Nun geht das öffentliche Hauen um die
Kanzlerkandidatur der Sozialdemokraten los. Schleswig-Holsteins
Ministerpräsident Torsten Albig hat sich, obwohl ein Getreuer von
Peer Steinbrück, für Frank-Walter Steinmeier ausgesprochen. Andere
SPD-Prominente werden folgen, die sich für Steinmeier, Steinbrück
oder Sigmar Gabriel stark machen werden.

Es tut nicht gut, wenn die SPD sich ein Jahr vor der Wahl erst
einmal einig werden muss, wer den Laden führt. Das wirkt
unentschieden, es betont, dass alle drei Kandidaten Schwächen haben.
Der polternde Steinbrück ist schwer zu vermitteln. Gabriels
Physiognomie treibt ihm nicht gerade die Wählermassen zu. Steinmeier,
der erfolgreich Merkels Außenminister war, und der seiner kranken
Ehefrau eine Niere spendete, kommt wahrscheinlich am besten an.
SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles sagt, es wären wohl die Ehefrauen
der drei, die entschieden, ob sie ihre Männer kandidieren ließen. Das
spricht für die Frauen, nicht für die Partei.

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