Die FDP hat in Kiel und in Düsseldorf nur
deshalb überlebt, weil Wolfgang Kubicki und Christian Lindner klug
und rhetorisch brillant sind und obendrein noch gut aussehen.
Das alleine reicht mittelfristig natürlich nicht, um Politik zu
machen. Aber im Moment ist es gut für eine Verschnaufpause, nachdem
der FDP und dem Liberalismus seit Monaten der Tod vorhergesagt worden
war. Unsere parlamentarische Demokratie ist reicher mit einer
liberalen Partei. Konservative brauchen die Liberalen zum politischen
Diskurs ebenso wie die Sozialdemokraten.
Für junge Parteien, wie die Grünen und die Piraten, wäre es ein
Verlust an politischer Geschichte, wenn die Freie Demokratische
Partei unterginge.
Vielleicht geht es der FDP ja jetzt wie dem Schüler, der knapp die
Versetzung geschafft hat und sich nach dem Schreck besonders
anstrengt. An Guido Westerwelle lässt sich beobachten, wie seine
Entmachtung als Oberliberaler zur Nachdenklichkeit geführt zu haben
scheint.
Die liberale Partei hat mit Männern wie Kubicki und Lindner den
Absturz verhindert. Nun muss sie wieder eine liberale Partei werden.
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