Gute Presse- bzw. Öffentlichkeitsarbeit funktioniert nach anderen Regeln als klassische Werbung. Wo Werbung durch schrille Botschaften um Aufmerksamkeit buhlt, überzeugt PR durch sachliche, seriöse und glaubwürdige Informationen über Neuheiten aus dem Unternehmen. Deshalb ist es auch kaum möglich, Texte aus eigenen Marketingbroschüren in vermeintliche Presseartikel zu kopieren und an einen Presseverteiler zu schicken. Solche Botschaften will niemand in seriösen Medien lesen und werden deshalb auch kaum von den verantwortlichen Redakteuren abgedruckt.
Statt plump zu werben kann man sich z.B. um einen aktuellen Bezug zum Geschehen in der eigenen Stadt oder Region kümmern und seine Neuigkeiten damit verknüpfen. Wer beispielsweise Ausbildungsplätze anbietet, könnte sich von der örtlichen IHK oder Handwerkskammer die neuesten Zahlen über die aktuelle Ausbildungssituation beschaffen und sein Angebot damit in Form einer Pressemeldung öffentlichkeitswirksam präsentieren. Nach dem Motto: „Wir sind aktiv!“ kann man nach der Einstellung anschließend sogar alle paar Monate einen Azubi – auf der Firmenhomepage und in einer eigenen Pressemeldung – porträtieren und ihn von seinen Erfahrungen berichten lassen. Das wird auch außerhalb des Familien- und Freundeskreises gerne gelesen, erhöht gleichzeitig den Bekanntheitsgrad des Unternehmens und stärkt darüber hinaus das positive Firmenimage.
Gute Pressearbeit versucht stets, ein Alleinstellungsmerkmal des Unternehmens herauszuarbeiten, durch das man sich von anderen Wettbewerbern oder regionalen Unternehmen abhebt. Dazu braucht es ein besonderes Thema, auf das man in seiner Öffentlichkeitsarbeit immer wieder eingeht.
Eine andere, ebenso wirksame Methode einer einprägsamen Öffentlichkeitsarbeit, die aus der Masse hervorsticht, besteht in der Personalisierung seiner PR. So könnte man regelmäßig besondere Köpfe porträtieren, z.B. den bodenständigen Firmeninhaber oder eine Reihe sympathischer Mitarbeiter mit besonderen Merkmalen oder Leistungen, wie beispielsweise den „Sieger eines internen Kreativwettbewerbs“ oder den „jüngsten Mechatroniker der Stadt“.
Um in seiner Pressearbeit erfolgreich zu sein, braucht es gute Beziehungen zur regionalen Presse. Deshalb ist es wichtig, gute Kontakte zu Journalisten und Redakteuren in den örtlichen Medien zu knüpfen. Dazu gehören neben der regionalen Zeitung auch regionale Radiosender, und diese aktiv durch den Besuch von Veranstaltungen, regelmäßige Einladungen zu Firmenevents und ähnliche Maßnahmen zu pflegen. Auf der Basis bestehender Beziehungen reicht es dann später oft schon aus, seinen Pressekontakt auf aktuelle Neuigkeiten, Events oder andere Projekte, wie beispielsweise ein Kultur- oder Sportsponsoring des eigenen Unternehmens, hinzuweisen. Man kann sich dadurch eine selbst formulierte Pressemitteilung sparen, weil der Redakteur meistens daraus selbständig einen eigenen Bericht formuliert.
Bildrechte: Hannah Gatzweiler
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