SKZ on Tour auf der PRINTED Hub

Am 30. August 2025 wurde Rüdesheim zum Zentrum der deutschsprachigen 3D-Druck-Community. In der einzigartigen Atmosphäre des historischen Asbachgeländes vereinte die PRINTED Hub Maker, Profis und Einsteiger. Auch das SKZ war vor Ort und präsentierte seine wegweisenden Bildungsangebote – darunter die IHK-Weiterbildung „Geprüfter Industrietechniker Additive Fertigung“.

Am 30. August 2025 wurde das kulturhistorische Asbachgelände in Rüdesheim zum Treffpunkt der deutschsprachigen 3D-Druck-Community. Unter dem Titel PRINTED Hub kamen Enthusiasten, Fachleute und Interessierte zusammen, um einen Tag lang in die Zukunft der additiven Fertigung einzutauchen. In drei Hallen mit industriellem Charme verband sich historische Architektur mit moderner Technologie – ein Ambiente, das zum Verweilen einlud und Kreativität förderte.

In der „Show Your Stuff“-Halle präsentierten Maker ihre innovativsten Projekte. Die Teilnehmenden erhielten die Gelegenheit, eigene Geschäftsmodelle und Ideen vorzustellen, sich auszutauschen und wertvolles Feedback zu sammeln. Ergänzt wurde das Programm durch Expertentalks und praxisorientierte Workshops, die aktuelle Trends und Entwicklungen der Branche aufgriffen. Anstelle einer klassischen Konferenz mit langen Vortragsreihen setzte das Format auf drei gezielt ausgewählte Schwerpunktthemen.

Die besondere Atmosphäre der historischen Backsteinbauten förderte den Dialog und ließ neue Ideen reifen. Hier entstanden Kontakte und Netzwerke, die Impulse für die Produktionswelten von morgen geben.

Die PRINTED Hub verstand sich dabei nicht als weitere Maker Faire, sondern als bewusst kleiner angelegtes Format, das Raum für direkten Austausch und gemeinsames Lernen bot – sowohl von Creator zu Creator als auch innerhalb der wachsenden Community der 3D-Druck-Begeisterten.

Auch das SKZ war vor Ort, um seine aktuellen Aktivitäten in Forschung und Bildung im Bereich der Additiven Fertigung zu präsentieren.

„Die PRINTED Hub war für mich eine rundum gelungene Veranstaltung mit einem Mix aus Fachvorträgen, offenem Austausch und Fachsimpeln unter Gleichgesinnten. Besonders beeindruckt hat mich das einzigartige Flair des Veranstaltungsareals, das der Veranstaltung eine besondere Atmosphäre verliehen hat. Die Offenheit und Herzlichkeit der Teilnehmenden haben es leicht gemacht, ins Gespräch zu kommen und sich über die vielfältigen Aktivitäten im SKZ und darüber hinaus auszutauschen. Für mich war die PRINTED Hub nicht nur fachlich bereichernd, sondern auch menschlich ein echtes Highlight“, resümiert Irena Heuzeroth, Senior Trainerin am SKZ.

Der technologische Fortschritt und die zunehmende Relevanz additiver Verfahren in unterschiedlichsten Industriezweigen führen zu einer stetig wachsenden Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, bieten die IHK Würzburg-Schweinfurt und das SKZ gemeinsam den Praxisstudiengang zum „Geprüften Industrietechniker Fachrichtung Additive Fertigung“ an. Der anerkannte IHK-Abschluss richtet sich an Interessierte, die einen umfassenden Überblick über die additive Fertigung gewinnen möchten.

Das Weiterbildungsprogramm beleuchtet die gesamte Prozesskette des 3D-Drucks – von den eingesetzten Materialien und deren Verarbeitung über Konstruktion und Verfahren bis hin zu ergänzenden Themen wie Energie, Hydraulik und Arbeitssicherheit. Damit werden die Teilnehmenden praxisnah auf die Anforderungen der Industrie vorbereitet.

„Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg – gerade, wenn es darum geht, dem Fachkräftemangel zu begegnen. In zukunftsweisenden Technologien wie der additiven Fertigung ist es entscheidend, Potenziale zu erkennen, Chancen zu nutzen und Wissen gezielt aufzubauen“, betont Alexander Vyhnal, Bereichsleiter Spritzgießen und Additive Fertigung am SKZ.

Additive Fertigung (AM) gilt als Schlüsseltechnologie der Zukunft – doch bislang fehlen strukturierte Konzepte für eine fundierte berufliche Qualifizierung. Vielerorts erfolgt Wissenserwerb noch informell, durch „Trial and Error“ oder mithilfe von Online-Quellen wie YouTube und Foren. Offizielle, anerkannte Bildungsformate standen bisher nicht zur Verfügung.

„Mit dem Geprüften Industrietechniker Fachrichtung Additive Fertigung (IHK) setzen wir einen bundesweit einzigartigen Impuls zur Fachkräftesicherung und schließen erstmals die Wissenslücke auf mittlerer Bildungsebene, angesiedelt auf DQR-Stufe 6. Die praxis- und industrienahe Weiterbildung ohne akademische Zugangshürden kann berufsbegleitend in Teilzeit über zwei Jahre absolviert werden“, erklärt Heuzeroth. Dabei berücksichtigt das Programm sowohl das dynamische technologische Umfeld als auch die Vielfalt der additiven Verfahren. Durch die enge Verzahnung von Bildung und Forschung entsteht ein innovatives Angebot, das Fachkräfte und Unternehmen befähigt, AM-Kompetenz gezielt und nachhaltig aufzubauen – ein entscheidender Beitrag, um dem Fachkräftemangel aktiv entgegenzuwirken.

Zwei kompakte Praxiswochen runden die Weiterbildung ab: Eine findet am SKZ zum Schwerpunkt „Additive Fertigung mit Kunststoffen“ statt, die zweite bei AMbitious mit Fokus auf Metall-3D-Druck. Ergänzend zu den theoretischen Inhalten stehen prozesssichere Anwendung, fundiertes Materialverständnis und industrielle Umsetzung im Vordergrund. Die IHK erweitert das Curriculum um Themen wie Betriebsorganisation und Produktionsmanagement und eröffnet den Absolventinnen und Absolventen zugleich die Möglichkeit zu einem weiterführenden Studium.

Das Ausbildungskonzept markiert einen Wandel – weg von rein akademisch geprägten Formaten, hin zu praxisnaher Expertise. Ein interdisziplinäres Referententeam aus 19 Fachleuten sichert dabei technologische Aktualität und inhaltliche Qualität. Damit leistet die Weiterbildung einen nachhaltigen Beitrag zur Innovationskraft der Industrie.

„Am SKZ verbinden wir seit mehr als 13 Jahren Forschung und Bildung im Bereich der Additiven Fertigung auf einzigartige Weise. In unseren Kursen vermitteln wir praxisnahes Wissen zu Materialien, Technologien und Prozessen und treiben zugleich in Forschungsprojekten innovative Entwicklungen voran. So schlagen wir eine starke Brücke zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis und industrieller Anwendung“, betont Heuzeroth abschließend.

Die Aufstiegsfortbildung richtet sich an Fachkräfte, die ihre Kenntnisse in der Additiven Fertigung gezielt vertiefen möchten. Der nächste Praxisstudiengang startet am 6. Juni 2026 und endet im Herbst 2028. Die berufsbegleitende Teilzeitausbildung wird im Live-Onlineunterricht durchgeführt und ist bis zu 100 Prozent förderfähig.

Das SKZ ist ein Klimaschutzunternehmen und Mitglied der Zuse-Gemeinschaft. Diese ist ein Verbund unabhängiger, industrienaher Forschungseinrichtungen, die das Ziel verfolgen, die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie, insbesondere des Mittelstandes, durch Innovation und Vernetzung zu verbessern.

Schreibe einen Kommentar