Herr Garcia, Sie sind bei der LIT AG für die Strategieentwicklung des Managed Expert Advisor Account, kurz MEAA zuständig. In letzter Zeit hört man viel über Social Trading. Was hat es damit auf sich?
Beim sozialen Trading werden die Handelsaktivitäten von Tradern in einer Datenbank gesammelt und über einen längeren Zeitraum analysiert. Dieser Zeitraum wird im Allgemeinen als Zertifizierungsprozess bezeichnet. Weißt ein Trader über einen längeren Zeitraum per Saldo Gewinne aus und erfüllt er entsprechende Anforderungen an Risiko,- und Money-Management wird ein solcher Trader als zertifizierter Toptrader bezeichnet. Der Handel findet bei online Brokern vorwiegend auf Forex und CFDs auf Dax, Dow Jones usw. statt. Es gibt verschiedene Anbieter die als kommerzielle Firmen eine Plattform bzw. ein Online Netzwerk anbieten. Als Mitglied in diesem Netzwerk, kann man die Aktivitäten der erfolgreichsten Trader beobachten und deren Trades kopieren bzw. automatisiert auf das eigene Konto kopieren lassen. Voraussetzung ist dabei, dass man bei einem Partnerbroker des Plattform Anbieters ein Konto eröffnet. Die Idee ist einfach. Folgen Sie einfach den erfolgreichsten Tradern. Wenn ein Trader einen rentablen Gewinn erzielt, können auch alle anderen Trader davon profitieren. Umgekehrt erzielen die „Toptrader“ ein zusätzliches Einkommen, wenn die erfolgreichen Handelsaktivitäten möglichst oft kopiert werden, weil für jeden Kopierer eine Provision gezahlt wird. Man kann das persönliche Konto auch so einrichten, dass andere Trader automatisch kopiert werden.
Das klingt sehr Erfolgsversprechend. Oder wie beurteilen Sie das Social Trading?
Leider habe ich persönlich keine guten Erfahrungen gemacht und auch von der Trading Community höre ich nichts Gutes. Das Problem liegt darin, dass Trades nicht exakt kopiert werden, häufig Signale von Demo Konten auf realen Konten kopiert werden auf denen völlig andere Bedingungen herrschen und vor allem das große Problem, dass wenn zu viele Trader mit einer Strategie handeln diese Strategie zu 99.9% nach kurzer Zeit unprofitabel wird. Bis Dato kenne ich niemanden der mit dem Social Trading bei den aktuellen Anbietern im Allgemeinen zufrieden ist oder die gewünschte Performance erzielt hat. Im Grunde ist Social Trading keine schlechte Idee. Jedoch müsste eine strikte Begrenzung an Mitgliedern erfolgen die einem Toptrader folgen können. Und es dürfen nur reale Handelskonten mit mind. 10.000 Euro zugelassen werden von denen Trades kopiert werden. Doch wenn diese Restriktionen geschaffen werden, so würde sich das kommerzielle Angebot für die Anbieter der Social Trading Plattform nicht lohnen. Diese müssen die hohen Kosten für Technik, Personal, Administration und natürlich unter dem Druck der Investoren maximale Gewinne für Ihre Unternehmen erzielen. Mein Fazit als erfahrener Trader: Es gibt nur einen Gewinner und das ist der Social Trading Netzwerk Anbieter. Die Toptrader erhalten aus meiner Sicht viel zu wenig Provision (der Löwenanteil fließt an den Anbieter und Broker) und die „Follower“ erzielen aus den vorher genannten Gründen auf Dauer per Saldo nicht die gewünschten Renditen.
Vielen Dank für das Statement. D.h. Sie präferieren weiterhin Investment Alternativen wie dem Managed Expert Advisor Account und sehen darin die Zukunft?
Korrekt. Auch beim MEAA kostete uns die aktuell schwierige Marktlage einiges an Performance. Wir haben aber gerade eine völlig neuartige 2 Komponenten Strategie bei unserem MEAA (Managed Expert Advisor Account) implementiert. Wir testen diese Strategie nun seit Januar 2012 auf einem Demo Konto und konnten es selbst nicht glauben. Bei ca. 2-4 Trades pro Tag je nach Marktvolatilität gab es seit Januar nur 2 Verlusttrades. Und es wurde immer mit einem maximalen Stop Loss Level von nur 2-4% des Kapitals gehandelt. Die Strategie ist das Ergebnis einer Analyse der Kursmuster der letzten 14 Jahre, also ungefähr dem Zeitraum wo der Euro eingeführt wurde. Vor einigen Tagen haben wir die Strategie nun auf unserem MEAA Konto implementiert und auch dort hat sich die Strategie bisher genau so erfolgreich gezeigt wie seit Januar auf unserem Test Konto.
Können Sie uns etwas mehr über diese Strategie erzählen?
Leider kann ich Ihnen nicht sehr viel verraten, denn selbstverständlich ist die genaue Strategie streng geheim und nur ich weiß die genauen Handelsparameter. Es handelt sich um eine sehr komplexe Analyse auf dem 1 und 5 Minuten Chart. Handelssignale werden nur generiert wenn in der Vergangenheit der Trade immer zu einem Gewinn geführt hätte. Sobald ein Signal entsteht wird mind. 1 Order, bei einem entsprechenden Handelsvolumina am Markt, auch 2 Orders eröffnet. Beide Orders haben einen identischen relativ engen Stop Loss. Eine Order hat einen kleinen Take Profit und eine Order hat einen weiten Take Profit. Sobald der Kurs sich in die Gewinnschwelle bewegt werden die Orders gesichert um einen Verlust zu verhindern. Mit der einen Order soll ein schneller sicherer Gewinn mitgenommen werden und mit der anderen Order versucht man von großen schnellen Bewegungen zu profitieren wie Sie in den letzen Jahren ständig vorkommen. Das Ergebnis ist ein sensationelles Chance Risiko Verhältnis und eine fast 100%ige Trefferquote, da Verluste nach dem Einstieg bei der geringsten Bewegung verhindert werden.
Dann wäre es doch lukrativ für Sie diese Strategie im Rahmen des Social Trading zu vermarkten.
Nein, auf keinen Fall. Wie bereits oben erklärt werden 99.9% aller Strategien unprofitabel wenn zu viele Marktteilnehmer damit handeln. Daher wird die Strategie in Zukunft ausschließlich den Teilnehmern des MEAA der LIT AG zur Verfügung stehen. Wir achten beim MEAA streng auf eine limitiere Lizenzvergabe um auch in Zukunft die einmalige Performance zu gewährleisten.
Vielen Dank Herr Garcia für das informative Gespräch.
Weitere Informationen und einen Antrag für den MEAA findet man unter http://www.meta-trader-expert-advisor.com oder unter http://www.livermore-investment.net