Mithin kein neues Phänomen sind die rapide steigende Verschuldung der öffentlichen Haushalte und die strukturellen Probleme in den westlichen Industriestaaten, inzwischen schränkt das erreichte Ausmaß den wirtschaftspolitischen Handlungsspielraum der betroffenen Länder jedoch zunehmend ein. Den betroffenen Regierungen bleiben wenige Optionen. Eine langwierige fiskalische Konsolidierung des Staatshaushaltes durch enorme Sparaktivitäten und Steuererhöhungen wäre denkbar. In deren Folge würde sich das Wirtschaftswachstum womöglich jedoch auf Jahre hinaus stark abschwächen. Zudem könnten die Regierungen wie im Verlauf der Finanz- und Wirtschaftskrise auf eine noch höhere Verschuldung setzen, um die Konjunktur durch Investitionen weiter anzukurbeln. Die mittelfristig induzierte Inflation „entwertet“ dabei die Verschuldung, gleichzeitig benachteiligt sie jedoch Sparer und deren Nominalwertanlagen sowie die heimischen Währungen auf den internationalen Devisenmärkten in Folge des Vertrauensverlustes.
Daher stellt sich für den Anleger die Frage, wie er sich in einem wirtschaftlich verunsicherten Umfeld verhalten soll, das geprägt ist von zum Teil gegenläufigen wirtschaftspolitischen Entscheidungen, Stabilitätskrisen und stark volatilen Kapitalmärkten. Auch die Bewertung von Vermögenswerten könnte sich in Zukunft verschieben, da sich die weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zunehmend verändern. Klassische Staatsanleihen westlicher Industriestaaten, die gemäß der konventionellen Investitionstheorie bislang als Hort der Sicherheit galten, geraten aufgrund der Verschuldungsproblematik zunehmend unter Druck. Auch nominale Geldanlagen sind bei einer einsetzenden stärkeren Inflation bedroht.
Als billigste und effizienteste Strategie zur Minimierung des Risikos gilt dabei weiterhin die sinnvolle Diversifizierung des Anlageportfolios. Sorgfältig ausgewählte Anlagen in Aktien, Rohstoffe und geschlossene Sachwertbeteiligungen bieten im aktuellen Umfeld der Konjunkturerholung interessante Renditechancen, sie gelten zudem als relativ inflationssicher. Dabei bieten insbesondere geschlossene Beteiligungen in einigen Segmenten Inflationsgleitklauseln, die den Anleger dahingehend vertraglich absichern. Als Beimischung interessant können auch ausgewählte Anlagen in Emerging und Frontier Markets (die kommenden Emerging Markets) sein, da hier sowohl die konjunkturellen als auch die strukturellen Vorraussetzungen zum Teil sehr positiv sind und auch die Aussichten optimistisch stimmen.