Sternekoch Boris Benecke über den Besuch der Fußballprofis im Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe

Herr Benecke, was bedeutet für Sie der Besuch des VfB-Teams im Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe? Oder ist das für Sie als Nordlicht gar nichts Aufregendes?
„Natürlich ist es immer eine besondere Ehre, wenn so ein hochkarätiger Verein bei uns zu Gast ist, auch wenn ich nicht leugnen will, dass ich eigentlich Fan vom Hamburger SV bin…“

Wie wird die Einkaufsliste für den Großmarkt aussehen – mehr Nutella, mehr Nudeln, Steak und Maultaschen statt Wachteln und Austern?
„Für die Spieler wird es natürlich aus allen Produktbereichen etwas zu Essen geben, das heißt viele heimische Produkte, aber natürlich auch Jakobsmuscheln, Steinbutt, Entenbrust und vieles mehr.“

Ist der Speiseplan bereits komplett?
„Der Speiseplan steht und ist eine Mischung aus viel Salat, vielen Nudelgerichten, Fisch, magerem Fleisch und viel Milchreis. Den scheinen die Stuttgarter Spieler besonders zu mögen – kein Wunder, er ist ein guter Energie-Lieferant.“

Wie sieht Ihrer Vorstellung nach ein gutes Fußballermenü aus?
„Zur Vorspeise gibt es beispielsweise Tomaten-Brotsalat mit gedämpftem Bachsaibling, zum Hauptgang Paillard vom Kalbsrücken mit Gartengemüse gefüllt und Vollkornnudeln und zum Dessert den beim VfB so beliebten Milchreis mit frischen Früchten.“

Was muss man bei so viel Prominenz im Haus beachten – gibt es besondere Anweisungen oder veränderte Arbeitsabläufe in der Küche? Heuern Sie für diese Zeit zusätzliche Küchenhilfen oder Profiköche oder sogar einen Ernährungsberater an?
„Der Hotelbetrieb läuft genauso weiter wie sonst auch, da wir ja auch an anderen Tagen sehr viel Prominenz bei uns haben. Wir versuchen, den Fußballern natürlich alles so angenehm wie möglich zu gestalten, damit sie sich voll auf ihre Trainingseinheiten konzentrieren können. Köche engagieren wir nicht zusätzlich, da wir sehr erfahrene Profis hier im Hause haben. Auch die Menüs kreieren wir selbst, nachdem wir ja schon viel Erfahrung mit Fußballmannschaften haben – Australien, Hoffenheim.“

Was ist für Sie dabei die größte Herausforderung?
„Der etwas andere Speiseplan stellt für mich und mein Team kein Problem dar, allerdings ist es eine große Herausforderung, zu den jeweiligen Essenszeiten alles kurzfristig parat zu haben und gegebenenfalls umzuplanen, da sich der Zeitplan der Spieler oft ändert. Das kann bei fünf bis sechs Mahlzeiten am Tag manchmal etwas schwierig bis chaotisch werden.“

Würden Sie gerne mal einen Tag lang mit einem der Spieler tauschen – sie trainieren, er steht in der Küche?
„Tauschen würde ich gerne mal mit einem Fußballer, um dessen Lebenssituation und seinen Alltag einmal kennen zu lernen. Trainieren muss ich allerdings nicht unbedingt, dafür fehlt mir die Puste….“