„Der Grund hierfür liegt an der schlechten Performance in den einzelnen Staaten sowie an den unverhältnismäßig hohen Verwaltungsgebühren der ausländischen Kreditinstitute. Die Rendite liegt unter Berücksichtigung der Verwaltungskosten und Bankgebühren teilweise unter 1 Prozent, so dass es auch zu einer nur geringfügigen Steuerbelastung kommt“, erklärt Steuerberater Roland Franz.
Die meisten Kapitalanleger, die diese Einkünfte vor dem Fiskus verstecken, haben über die Kosten und über die Rendite ihrer Kapitalanlage keinen genauen Überblick. Dies liegt daran, dass sie nur ein- oder zweimal im Jahr ins Ausland fahren und ihre Bankunterlagen einsehen. Diese Einsichtnahme erfolgt jedoch meistens lustlos, weil man dann lieber diesen Ausflug genießen möchte. Gleichzeitig kommt es häufig vor, dass man von seinem Kundenberater hofiert wird, zum Mittagessen eingeladen wird und somit fehlt die Zeit für eine detaillierte Kontrolle.
Erst, wenn im Rahmen einer Selbstanzeige oder eines laufenden Steuerfahndungsverfahrens die Kapitalanlagen aufgearbeitet werden müssen, gibt es häufig für die betroffenen Personen ein böses Erwachen. Einerseits ist die Freude dann groß, wenn die Steuerbelastung wider Erwarten geringer ausfällt als befürchtet, andererseits nimmt man erstmalig die Höhe der Verwaltungsgebühren der Banken wahr und unter Umständen auch die Kursverluste, die sich durch umfangreiches Handeln – also An- und Verkauf von Wertpapieren – ergeben haben. Je mehr die anlegende Bank mit dem Geld arbeitet und Wertpapiere an- und verkauft, um so höher sind die Provisionseinnahmen der jeweiligen Kreditinstitute.
„Auf die Interessenlage der Kapitalanleger aus Deutschland wird meistens keine Rücksicht genommen, denn hier zählt nur die Rendite. Wer sich gerade über den letzten Punkt näher informieren möchte, dem kann ich nur das Buch von Greg Smith mit dem Titel „Die Unersättlichen: Ein Goldman-Sachs-Banker rechnet ab“ empfehlen. Das Buch befindet sich auf Platz 3 der Spiegel-Bestsellerliste“, so Steuerberater Roland Franz.