Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Landarztmangel

Trotz des ungebremsten Interesses am Beruf
entscheiden sich immer weniger angehende Ärzte nach dem Studium für
die Allgemeinmedizin. 357 000 Ärzte bundesweit sind Rekord. Das sind
gut 80 000 mehr als vor 20 Jahren – es gibt keinen Medizinermangel
sondern ein Verteilungsproblem. Warum? Wenn nahezu ausschließlich
Einser-Abiturienten zugelassen werden, darf es nicht überraschen,
dass sich die Uni-Absolventen am Ende gegen eine Karriere als
Landarzt entscheiden. Um weiterhin eine wohnortnahe Versorgung
sicherzustellen braucht es daher ein gemeinsames Umsteuern von
Politik, Universitäten und Ärzteverbänden. Geld allein in Form einer
Anschubfinanzierung, wie in Baden-Württemberg praktiziert, wird das
Problem nicht lösen.

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