Sachsen-Anhalt hat gewählt. Reden wir also über
Baden-Württemberg. Offensichtlich mobilisiert die Reaktorkatastrophe
in Japan die Wähler. In Sachsen-Anhalt haben rund neun Prozent mehr
ihre Stimme abgegeben. Falls das auch im Südwesten so kommt, müssen
manche Umfragen neu betrachtet werden: Die CDU treffen die
Auswirkungen der Ausstiegsdebatte nicht ins Mark. Die Grünen können
ihren Stimmenanteil fast verdoppeln. In Baden-Württemberg lägen sie
damit knapp unter der 25-Prozent-Marke – und damit womöglich vor der
SPD. Die profitiert offenbar weit weniger von dem Atom-Streit als die
Grünen. Die FDP könnte auch im Südwesten zu wenig Prozente für einen
schwarz-gelben Sieg holen. Nicht zuletzt: Eine höhere Wahlbeteiligung
ist der parlamentarische Tod für extreme Parteien – an diesem für die
NPD, am nächsten möglicherweise für die Linke. In Magdeburg wird
wahrscheinlich die Große Koalition weiterregieren, weil die SPD
Rot-Rot nur bei einem Vorsprung vor der Linkspartei erwogen hat. Mal
sehen, wie es im Ländle laufen wird, wenn die SPD als Dritter
zwischen Schwarz und Grün wählen müsste.
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