Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zum Hoeneß-Prozess

Auch ohne anrüchige Deals ist es richtig, wenn
das Gericht außer erdrückendem Belastungsmaterial auch entlastende
Aspekte berücksichtigt: Etwa die Tatsache, dass die Ermittler
offenbar nur einen Bruchteil von Hoeneß“ tatsächlichen Verfehlungen
entdeckt hatten und er gestern von sich aus offenlegte, über fünfmal
so viel hinterzogen zu haben wie ihm vorgeworfen wird. Auch die
Tatsache, dass er der Allgemeinheit nicht nur Millionen vorenthielt,
sondern auch Millionen für gemeinnützige Zwecke spendete, spricht für
ihn. Dass das reicht, ihn angesichts der enormen Summe hinterzogener
Steuern vor einer Haftstrafe zu bewahren, muss aber bezweifelt
werden.

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