Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Krankenhäuser/Finanzlage

Wenn mehr als 50 Prozent der Einrichtungen rote
Zahlen schreiben, vielerorts Krankenhäuser dicht machen oder
fusionieren müssen, dann ist etwas faul im System. Folglich reicht es
nicht, nur mehr Mittel fließen zu lassen – was ohnehin seit Langem
geschieht. Vielmehr führt an großen Reformen wohl kein Weg vorbei.

Die Vorschläge von Gesundheitsökonomen dafür klingen plausibel:
Sie fordern, dass sich die Kliniken stärker spezialisieren und
seltener Komplettangebote machen. Das würde oft die Qualität steigern
und die Kosten senken. Eine derartige Verbesserung versprechen auch
Versorgungsverträge, die Krankenkassen mit einzelnen Kliniken für
bestimmte Operationen abschließen möchten. Nicht zuletzt müsste die
nicht mehr funktionierende Mischfinanzierung der Häuser durch Kassen
und Länder beendet werden. Doch für einen so großen Wurf fehlt der
Politik wohl der Mut.

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