Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Südwest-CDU/Wolf

Ein Hoffnungsträger der Landes-CDU, der
Landtagspräsident Guido Wolf, hat erklärt, dass er Spitzenkandidat
der Union bei der Landtagswahl 2016 werden will. So sehr, dass er
sofort die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner
und so die Chance zur Profilierung suchen würde, will er es aber doch
nicht. Einem ehemaligen CDU-Hoffnungsträger, dem Fraktionschef Peter
Hauk, will er dessen Rang als Fraktionschef nicht streitig machen.
Aber wie soll das gehen, sich vom Stuhl des Parlamentspräsidenten aus
bei der CDU-Basis als Alternative zum Landesvorsitzenden Thomas
Strobl zu präsentieren, der auch Spitzenkandidat werden will – und
auch gleich beim Wahlvolk als Alternative zu Grün-Rot?

Ein beherzter Griff nach der Macht ist das nicht. Der
Nichtangriffspakt zwischen Wolf und Hauk könnte beide beschädigen.
Wolf bekräftigt mit diesem Deal sein Image als Zauderer, der lange
überlegt und dann doch nicht springt. Das ist nicht gerade ein Beweis
für Führungsqualität.

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