Es wird also weiter geredet. Das ist zunächst mal ein
Erfolg für den Schlichter Heiner Geißler, aber auch für Stefan Mappus
und die anderen Befürworter des Bahnhofneubaus in Stuttgart. Denn nur
wer miteinander redet, kann auch aufeinander zugehen. Insofern
dokumentieren die Fundamentalgegner, die jetzt bereits den Tisch
verlassen, dass sie nicht mehr offen sind für Argumente, sondern nur
auf Verweigerung setzen. Mappus und seine Mitstreiter können auch den
Keil, der damit zwischen die S-21-Gegner geschoben wird, als
Pluspunkt verbuchen. Doch es sollte nicht um solche Machtspiele
gehen. Es muss darum gehen, die wünschenswerte schnelle
Schienenverbindung von Stuttgart zum Flughafen und dann weiter nach
Osten möglichst rasch zu realisieren. Für den Raum Ulm und
Oberschwaben eine existenziell wichtige Frage. Geißler muss jetzt die
Bahn überzeugen, dass sie sich stärker in die Karten schauen lassen
muss, will sie das Misstrauen im Zusammenhang mit dem Projekt
abbauen. Viele Ängste wegen der hohen Kosten oder über ökologische
Folgen des Großbaus lassen sich allenfalls noch mit völliger
Transparenz abbauen. Die Bauherren gehen dabei durchaus kein kleines
Risiko ein. Denn sollten sich die schlimmsten Annahmen der Gegner
bestätigen, muss erneut gefragt werden, ob nicht schnellere
Schienenverbindungen auch möglich sind, ohne halb Stuttgart zu
untertunneln.
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Südwest Presse
Lothar Tolks
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