Mit einem einzigen Satz brachte Ross Brawn die
Bedeutung des Premierensiegs von Nico Rosberg gestern beim
Formel-1-Rennen in Shanghai auf den Punkt. „Wir haben eine große
Geschichte und der müssen wir gerecht werden“, analysierte der
Mercedes-Teamchef. In diesen wenigen Worten wurde deutlich, wie hoch
der Druck war, der auch auf dem oftmals als „Superhirn“ bezeichneten
Briten in den vergangenen zwei Jahren gelastet haben muss. Große
Geschichte. Genau die gilt es seit dem Wiedereinstieg eines
Mercedes-Werksteams in die Königsklasse des Rennsports erfolgreich
weiterzuschreiben. Allgemeine Erwartungshaltung: Triumphe und Titel.
Für Mercedes fahren heißt, für eine Marke von Weltruhm zu fahren –
und diesen zu vermehren. In Stuttgart haben es die Verantwortlichen,
die viel Geld in das Projekt investieren, daher nicht gern gesehen,
dass die Silberpfeile bisher wenig mit den vorderen Plätzen zu tun
hatten. Denn in erster Linie geht es für einen Konzern wie Mercedes
bei solch einem Engagement ums Prestige. Schlechte Ergebnisse
bedeuten schlechte Publicity. Dass die Geduld nicht ewig währt, hat
BMW vorgemacht. Nach der Saison 2009 beendete der bayerische
Automobilhersteller den Versuch, Weltmeister zu werden. Für Mercedes
ist der erste Sieg bei einem Formel-1-Rennen seit 57 Jahren aber kein
Ruhekissen. Der Druck bleibt hoch. Denn die Rufe nach dem WM-Titel
werden jetzt lauter werden.
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Lothar Tolks
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