Mit seinem Todesschuss auf den Hamas-Militärchef hat
Israel die Region an den Rand eines weiteren Krieges gebracht. Die
ObamaAdministration ist mit Generalseskapaden und Wachwechseln in
zentralen Ministerien beschäftigt. Europa kennt kaum noch ein anderes
Thema als die Euro-Krise, während im Nahen Osten immer neue Feuer
aufflammen. Zuletzt bedrohten Hamas-Kämpfer wieder mit ihren Raketen
die israelische Zivilbevölkerung. Gleichzeitig wollen sie die
Initiative von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas torpedieren, bei
der UN für Palästina einen Beobachterstatus zu erreichen. Israels
Premier Benjamin Netanjahu wiederum, der eiserne Blockierer, stellt
sich im Januar zur Wahl. Er braucht ein kräftiges Mandat, um seinem
Intimgegner Barack Obama weiter die Stirn bieten zu können. Und so
inszeniert er nun einen Wahlkampfauftakt eigener Art – mit
F-16-Kampfflugzeugen und Panzern, wohl wissend, dass dies bei seiner
zunehmend rechtsgestimmten Bevölkerung gut ankommt. Doch so dicht der
Raketenhagel, das Grundproblem des Gazastreifens bleibt ungelöst. 1,6
Millionen Menschen leben eingepfercht in dieser Mini-Enklave am
Mittelmeer. Mit Blick auf die gefährdete eigene Bevölkerung führen
Israels Sprecher stets die Menschenrechte im Mund – zu Recht. Dieses
gleiche Recht auf ein Leben in Würde und Gesundheit aber haben auch
die Menschen im Gazastreifen.
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Lothar Tolks
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