S&K: Zu hohe Immobilienfinanzierungen führen nicht selten in die persönliche Krise

Positive Wachstumsaussichten für die deutsche Wirtschaft, steigende
Löhne und niedrige Zinsen für Baugeld von unter drei Prozent heizen
die Nachfrage nach Immobilieneigentum an. Entsprechend nach oben
gehen die Immobilienpreise – vor allem in den großen
Ballungsgebieten. Doch davon solle man sich nicht blenden lassen,
erklärt Dr. Jonas Köller, Vorstand in der S&K Unternehmensgruppe
aus Frankfurt am Main: „Jetzt kaufen auch Menschen Immobilien, die
sie sich eigentlich in der Form gar nicht leisten können.“ Bedenklich
stimme der oft geringe Anteil an Eigenkapital. Nachdrücklich stellt
diese Befürchtung eine Onsite-Befragung des Immobilienportals
Immobilienscout 24 unter Beweis. Danach lag das für die
Finanzierung angedachte Eigenkapital im Schnitt bei gerade einmal
10.000 Euro je Anfrage. Der für die Suche nach einem geeigneten
Objekt angegebene durchschnittliche Kaufpreis variierte jedoch –
abhängig vom Bundesland – zwischen 157.000 Euro (Brandenburg)
und 241.000 Euro (Baden-Württemberg). Hieran zeige sich das
krasse Missverhältnis zwischen Darlehenswunsch und verfügbarem
Geld, so der Immobilienexperte.

Seiner Meinung nach stecke hinter vielen Kaufvorhaben zwar das
verständliche Bestreben, mit einer fremdvermieteten Immobilie oder
mit einer selbstbewohnten Wohnung oder einem Haus,
Sachwertsicherheit zu erzielen. Doch er warnt zugleich: „Nicht immer
kann es mit der Konjunktur bergauf gehen, zumal sich Deutschland auf
Dauer nicht zur Gänze von der deutlich schwächeren Performance
anderer Industriestaaten abkoppeln kann.“ Falle dann beispielsweise
in einem Haushalt mit zwei Verdienern ein Einkommen wegen
Arbeitsplatzverlustes weg, breche nicht selten die gesamte
Finanzierung wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Er rät daher,
durchaus über Szenarien nachzudenken, die auf den ersten Blick
vielleicht weniger spektakulär erscheinen, sich aber dennoch
auszahlen können. So versuchten Immobilienverkäufer oft, den
potentiellen Käufer – gerade bei Kapitalanlagen – bis an die Grenze
seiner Finanzierbarkeit zu belasten. „Oftmals ist es aber sinnvoller,
den Eigenkapitalanteil zu erhöhen, schon gar, wenn Kapital vielleicht
in weniger renditestarken Anlagen steckt“, sagt Dr. Köller. Auch rät
er, im Hinblick auf den Immobilienwunsch zuallererst den Verstand
walten zu lassen: „Gerade wenn Immobiliensuchende an
selbstgenutztes Eigentum denken, liegt der Kaufwunsch oft deutlich
über dem Niveau, was sie sich bislang leisten konnten. Dies ist aber
der beste Indikator dafür, was man mit Sicherheit auch gut finanzieren
kann“, meint er. Der Immobilienexperte rät: „Immobilien ja, aber
immer auch unter dem Blickwinkel ‚was wäre wenn‘ – dann ist man auf
der sicheren Seite!“