Der Deutsche Journalisten-Verband hat gefordert,
dass die so genannte Telekom-Affäre zügig und lückenlos aufgeklärt
wird. Dazu gehöre insbesondere, so DJV-Bundesvorsitzender Michael
Konken, dass die Datensicherheit der Journalistinnen und Journalisten
von der Deutschen Telekom in vollem Umfang garantiert werde.
Hintergrund sind Äußerungen des angeklagten Ex-Sicherheitschefs der
Telekom, bei dem Unternehmen sei es Mitarbeitern mit Hilfe einer
Software möglich gewesen, vollautomatisch die Verbindungsdaten von
Journalisten auszuspähen. Dieser Vorwurf wurde von dem Unternehmen
bestätigt. Es gab an, dass die Software überarbeitet und
Zugriffsmöglichkeiten von Telekommitarbeitern eingeschränkt worden
seien.
„Damit ist klar, dass bei der Telekom weiterhin die
Verbindungsdaten von Journalisten eingesehen werden können“,
kritisierte Konken. „Wer garantiert Journalisten, dass ihre Daten bei
der Telekom heute sicher sind?“ Das Vertrauen der Kolleginnen und
Kollegen in den Bonner Telefonriesen sei spätestens seit Bekannt
werden der Telekom-Affäre vor über zwei Jahren nachhaltig
erschüttert. Dass seitdem nur nach und nach Details der Affäre ans
Licht der Öffentlichkeit kämen, vertrage sich nicht mit der Zusage
von Telekom-Vorstandschef René Obermann, aktiv zur Aufklärung
beizutragen. In diesem Sinne hatte sich Obermann gegenüber dem
DJV-Vorsitzenden im Mai 2008 geäußert. „Statt Transparenz erleben wir
seitdem Salami-Taktik. Nur Stück für Stück kommt das offenbar
systematische Spitzeln ans Licht.“
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