Angesichts des weiter rapiden Mitgliederverlusts der beiden großen Kirchen in Deutschland, aber sinkender Austrittszahlen warnen Theologen vor einer beschönigenden Wahrnehmung. Die Regensburger Pastoraltheologin Ute Leimgruber sagte dem \“Kölner Stadt-Anzeiger\“ (Freitag-Ausgabe), vermeintlich positive Nachrichten wie der Rückgang der Kirchenaustritte oder ein leichter Anstieg an Kircheneintritten änderten nichts daran, \“dass die alte zahlenmäßige Stärke der Kirche unwiederbringlich vorbei ist\“. In Deutschland sei mittlerweile nicht einmal mehr ein Viertel der Bevölkerung katholisch, unterstrich Leimgruber. Aus katholischer Sicht weise die am Donnerstag veröffentlichte Jahresstatistik der Deutschen Bischofskonferenz auf die anhaltende dramatische institutionelle Vertrauenskrise hin. Vertrauen gebe es nur, wenn den Kirchen eine sozial relevante Rolle für die Gesamtgesellschaft zugeschrieben werde. \“Kirche sollte baldmöglichst ihrer zivilgesellschaftlichen Aufgabe gerecht werden, zumal in global gefährdeten Zeiten wie diesen.\“
Der Bonner Moraltheologe Jochen Sautermeister richtete seinen Blick auf das Erzbistum Köln, das mit noch 1,627 Millionen Mitgliedern seinen angestammten Platz als größte Diözese an das Bistum Münster verlor, wo jetzt gut 3000 Katholikinnen und Katholiken mehr leben. Die Kölner Kennziffern seien schlechter als im Landes- und Bundesdurchschnitt, sagte der Wissenschaftler von der Universität Bonn dem \“Kölner Stadt-Anzeiger\“. \“Das stimmt doch nachdenklich.\“ Geboten seien nüchterne Analysen. Das Erzbistum hatte den wiederholten Rückgang der Kirchenaustritte auf jetzt 29.000 als erfreuliche Entwicklung gewertet.
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