Wiesbaden, 05.05.2014. Nachdem sich das Volumen an
notleidenden Krediten im Jahre 2013 gegenüber dem Vorjahr
kaum verändert hat, erwartet die Bundesvereinigung
Kreditankauf und Servicing e.V. (BKS) für 2014 ein moderates
Wachstum. Dies hänge unter anderem mit den
Bankenstresstests zusammen, besser bekannt unter dem
Stichwort Basel III, die zwar einige Banken schon hinter sich
gebracht hätten, aber eben noch nicht alle. Es scheint dabei
nachvollziehbar, dass die Banken den Stresstest zuerst
durchgeführt haben, die die Anforderungen von Basel III
bereits heute schon erfüllen.
„Es ist äußerst schwierig, das Volumen der auf Deutschland
bezogenen notleidenden Kredite zu schätzen. Fachleute
sprechen von über 200 Milliarden Euro. Hiervon wird aber nur
ein geringer Teil gehandelt. In jedem Fall handelt es sich für
Einkäufer wie Servicer um einen Markt mit sehr großem
Potential“, erklärt Thomas Vogel als Geschäftsführer der NPL
Select Vertriebs GmbH.
Die BKS wurde in 2007 gegründet und vereint nach eigenen
Angaben die am Markt aktiven Käufer aus dem Bereich „Non-
Performing-Loans“ (NPL) und deren Servicer. „Der Verband will
die Interessen der Branche gegenüber Verkäufern,
Öffentlichkeit, Politik und Behörden vertreten und zugleich die
Standards und Corporate Governance für den deutschen Markt
weiterentwickeln“, so die Ausführungen auf der Internetseite
(Link: http://www.bks-ev.de). Beim Start war es ein
besonderes Bestreben, das Image der Krediteinkäufer ins
rechte Licht zu rücken. Heute sähe man dies, nach Aussage
der Verbandsmitglieder, entspannter.
Grundsätzlich unterscheidet man bei NPL in besicherte und
unbesicherte Forderungen. Immobilienkredite sind dabei ein
typisches Beispiel für einen besicherten Kredit, da die
Immobilie unabhängig von der Finanzierungssituation des
Schuldners ja einen Wert an sich darstellt.
Konsumentenkredite sind klassisch unbesicherte Kredite, da
der Schuldner den Kredit zumeist nicht mehr weitertragen und
auch keine weiteren Sicherheiten zur Verwertung zur
Verfügung stehen.
Derzeit haben in Not geratene Immobilienbesitzer den Vorteil,
dass zumindest an einigen Standorten in Deutschland ein
Verkauf zu marktkonformen Preisen möglich ist, da sich die
Nachfrage nach Immobilien auf einem hohen Niveau bewegt.
Die BKS stellt daher fest, dass der Anteil an notleidenden
Immobilienkrediten eher gesunken ist, während der Anteil von
Geschäfts- und Konsumentenkrediten anstieg. Viele in Not
geratene Haus- oder Wohnungsbesitzer versuchen dabei, ihre
Immobilie zu verkaufen, bevor sie in eine Zwangssituation
geraten. Denn ist die Zwangsvollstreckung erst einmal
eingetragen, kann die Immobilie nicht mehr „frei“ verkauft
werden.
„Von Vorteil ist dabei, so jedenfalls die Erhebungen des BKS-
Verbandes, dass sich immer mehr Banken spezialisierter
externer Unternehmen bedienen, die eine schnelle und
sozialverträgliche Lösung anstreben“, erklärt der NPL Select
Geschäftsführer Thomas Vogel. Damit wäre unter dem Strich
allen gedient.