Toyota-Chef im stern: „Ich war darauf vorbereitet zurückzutreten“ – Akio Toyoda verteidigt im Interv

Toyota-Chef Akio Toyoda sieht in Rückrufaktionen
von Autokonzernen nichts Schlechtes. Das sagt er in einem Interview
in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe des Hamburger
Magazins stern. „Das Auto wird dadurch zu einem besseren Produkt; der
Kunde kann besser, sicherer und länger damit fahren. Schade, dass
Rückrufe immer nur negativ gesehen werden.“

Der Urenkel des Toyota-Gründers Sakichi Toyoda, der selber noch
mit 0,13 Prozent am zur Zeit größten Autohersteller der Welt
beteiligt ist, sieht den Angriff des Volkswagen-Konzerns auf diese
Position gelassen: „Wir wollen gute Autos bauen. Dadurch verdienen
wir Geld, das wieder investiert wird.“ Dadurch trage man zum
Allgemeinwohl bei. „Nummer eins zu sein, ist nicht das Ziel. Es ist
eventuell ein Ergebnis dieser Anstrengungen.“ Die Konkurrenz aus
Deutschland macht dem Manager keine Angst: „Wir sind froh, dass in
Europa so viele tolle Fahrzeuge hergestellt werden, die wir dann als
Vorbild nehmen können.“

Toyoda erinnert sich in dem stern-Gespräch auch an die
Pannenserie, die der Konzern in den vergangenen Jahren durchstehen
musste. Modelle der Marke in den USA beschleunigten angeblich
ungewollt. Es kam zu tödlichen Unfällen. Toyoda wurde vor einem
Ausschuss des US-Parlaments hart attackiert. „Mir lag am meisten am
Herzen, Mitarbeiter und Kunden von Toyota zu schützen. Notfalls hätte
ich dafür auf meine jetzige Position verzichtet. Ich war darauf
vorbereitet zurückzutreten.“

Obwohl sich die Beschleunigungs-Vorwürfe der Kunden später als
falsch herausgestellt haben, sieht Toyoda sein eigenes Unternehmen in
der Pflicht: „Wir werden niemals die Schuld den Fahrern unserer Autos
geben, egal, wie sie fahren. Wir müssen Autos bauen, mit denen jeder
klar kommt.“

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stern-Redakteur
Jan Boris Wintzenburg
Telefon 040-3703-3600

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