Es ist das klassische Drehbuch von Politikern mit autokratischen Neigungen, die sich, sobald sie an der Macht sind, demokratischer Kontrolle entledigen wollen. Der Blick nach Osteuropa zeigt, dass dies im zweiten Anlauf oft besser gelingt als im ersten – so war es beim Ungar Viktor Orban oder den Kaczynski-Brüdern in Polen. Auf eine kurze erste Regentschaft folgte, radikaler und besser organisiert, eine lange zweite Dauerherrschaft. In Trumps Fall lässt die Verfassung nur noch diese Amtszeit von vier Jahren zu. Aber wer weiß? Dass Joe Biden vor dem Abgang präventiv Trump-Kritiker begnadigte, zeigt die Angst vor politischer Verfolgung, die Sorge, dass die Institutionen nicht standhalten könnten. So muss es nicht kommen. Das politische Pendel schwingt in den USA auch schnell zurück. Zur DNA der Republik gehört die Abneigung gegen zu viel Macht in einer Hand. Doch Trump, das zeigt die Erfahrung, wird so weit gehen, bis man ihn stoppt. https://www.mehr.bz/khs22p
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